Wann habt Ihr das letzte Mal bewusst geerntet? Z.B. bewusst einen Erfolg gefeiert oder eine neu erworbene Kompetenz oder Erfahrung gewürdigt? Unsere Vorfahren hatten seit jeher feste Riten, um die Ernte zu würdigen und dafür zu danken. Und auch heute noch wird z.B. das Erntedank-Fest im Christentum gefeiert. Die Landwirtschaft folgt dabei einem festen Zyklus aus den Samen aussähen, das Wachstum fördern und die Früchte ernten. Im Berufs- und Lebensalltag haben wir diesen Zyklus meistens nicht so haptisch und erlebbar vor uns und doch sähen, hegen, pflegen und ernten wir auch hier.
Denkt einmal zurück an die Zeit, als ihr noch ein Baby ward und nun fliegt in Zeitlupe durch Euer Leben bis heute. Was habt ihr in dieser Zeit nicht schon alles gelernt und erreicht? Welche reichhaltigen Erfahrungen habt Ihr gemacht? Welche persönlichen Schätze gehoben und welche Berge erklommen? Wenn Ihr Euren persönlichen Erntekorb anschaut, was liegt darin und was kommt tagtäglich alles dazu?
Und nicht vergessen, es sind nicht nur die großen oder exotischen Früchte, die schmecken, sondern auch die kleinen und ganz alltäglichen. Und so kann man z.B. auch an einem ganz normalen Arbeitstag nach einem erledigten To Do kurz eine Pause machen und bewusst genießen, dass nun ein To Do weniger auf der Liste steht, anstatt sich übergangslos auf das nächste zu stürzen. Auch das ist eine Form von Ernten. Ich bin sicher, wenn Ihr Euren Tag einmal anschaut und bewusst darauf achtet, gibt es noch viele andere Dinge, die ein Erntedankfest, und sei es nur ein kleines, wert sind.